Liebstöckel
Liebstöckel stammt wahrscheinlich aus Persien und verbreitete sich vom Mittelmeergebiet her ins nördliche Europa. Das stark würzige Kraut war in der Antike eines der meistbenutzten Würzkräuter in Ligurien/Italien. Im Mittelalter galt es als Heilmittel gegen Melancholie und Schlangenbisse. Liebstöckel wächst im Garten schnell, breitet sich aus und gehört zu den ersten Kräutern im Frühling. In Teilen von Tschechien und Italien werden junge Triebe oder geschälte Wurzeln wie Gemüse zubereitet.
Imhof kulinarisch
Liebstöckelblätter ähneln dem Laub von übergrossem Sellerie. Sie sind sehr aromatisch, bittersüss und erinnern an den Geschmack von Sellerie, sind aber schärfer und bitterer. Liebstöckel zum Mitkochen verwenden. Mit Fingerspitzengefühl dosieren und möglichst nur junge Blätter frisch verwenden. Ideal für Kartoffelsalat, Saucenkartoffeln, Gemüsesuppen, Käsegerichte. Samen zum Würzen von Eintöpfen und Brot verwenden oder über Salate streuen. Die Früchte eignen sich zum Aromatisieren von Käsegerichten oder Gebäck. Mit geschälten und klein geschnittenen Wurzeln Schmorgerichten und Suppen würzen. Harmoniert mit Majoran, Petersilie, Zwiebeln, Knoblauch, Sellerieblätter. Trend: Junge Liebstöckelblätter roh in den Salat mischen.
Steckbrief
- Name (dt.)
Liebstöckel
- Gattung / Name (lat.)
Levisticum officinale
- Familie
Doldenblütler (Apiaceae, Umbelliferae)
Mehrjährige Pflanze- Weitere Namen
Maggikraut, Lus(t)stock
Lovage, Love parsley (engl.), Livèche (franz.), Levistico, Sedano di monte (ital.)- Ernte
ab April bis Oktober
Samen: August- Verwendung
Blätter, Wurzeln, Samen, Früchte
- Wuchs / Varietäten
Höhe: bis 150 cm
Aufbewahren
Liebstöckel ist nur kurz haltbar. Locker in einen Plastikbeutel geben oder mit kaltem Wasser besprühen und in ein Baumwolltuch wickeln; ins Gemüsefach des Kühlschranks legen.
Pflanze
Liebstöckel braucht feuchten Boden und genügend Standraum, verträgt Halbschatten und blüht ab Juni. Liebstöckel gedeiht auch auf dem Balkon: Nach dem Kauf aus den Behältern in grosse Töpfe oder Kisten verpflanzen, damit die Wurzeln Platz zum Wachsen haben. Blätter vor der Blüte ernten, danach schmecken sie etwas bitterer. Empfehlenswert: Blüten entfernen. Rückschnitt im Sommer bewirkt einen buschigeren Wuchs.
Rezepte
Kartoffelsalat / Kartoffelsuppe