09 Jul 2018

Ökologische Aufwertung und Schnittgutübertragung

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Gelegenheit zur Förderung der genetischen Vielfalt

Es bot sich für uns die Gelegenheit entlang eines neuen Regenwasser- und Retensionsbecken für unsere Gewächshäuser eine ökologische Ausgleichsfläche zu gestalten. Dabei haben wir uns für eine Schnittgutübertragung (Direktbegrünung) entschieden, um autochthonen Wiesenpflanzen und -moose neuen Lebensraum zu geben und dem Verlust an genetischer Vielfalt, die auch innerhalb der Arten stark unter Druck ist, entgegenzuwirken. Zudem soll die Ausgleichsfläche mittels einem Fussweg und lauschigen Rastplätzchen den Passanten zugänglich gemacht werden und spannende Naturbeobachtungen erlauben.



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In einem ersten Schritt wurde vom zu bearbeitenden Gelände der Humus abgetragen und mit Wandkies ein Relief mit 2 Vertiefungen zur Vernässung gebildet. Entlang des fast 200 Meter langen Perimeters wurde verschiedenstes einheimisches, meist niederwachsendes Gehölz gepflanzt, von Felsenkirsche über Felsenbirne bis Weiss- und Schwarzdorn. Nach einigen Wochen der Setzung wurden die losen Steine auf der Oberfläche zu teils vertieften Steinhaufen zusammengetragen – als Oasen für Reptilien. Zudem wurden ein paar Wurzel- und Holzstrünke in die Hecken platziert. Vor der Schnittgutübertragung wurde eine feine Schicht Humus aus dem Nachbarfeld auf den ganzen Oberflächen aufgetragen und festgeklopft. Fällt diese Starthilfe weg, kann es mehrere Jahre dauern, bis sich ein Halbtrockenrasen bildet.



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Anfangs Juli wurde ein Halbtrockenrasen (Mesobromium) mit Trespen und Zittergras in zirka 3 Kilometer Entfernung von der Empfängerfläche geschnitten und das Material auf die vorbereitete Fläche übertragen. Durch die weitere Reifung fallen die Samen relativ schnell aus den Ständen. Das Heu bleibt vorderhand auf der Fläche zwecks Beschattung und weiterer Reifung der Samen.  Um die Empfängerfläche aufzuwerten, werden Samen verschiedenster lokaler Arten aus geeigneten Spenderflächen der Umgebung über die ganze Vegetationsperiode gesammelt und ebenfalls auf den Flächen ausgestreut.

In ein bis drei Jahren sollte sich dann langsam ein Trockenrasen bilden, hoffentlich sehr zur Freude der Passanten und Natur.



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